Tunnelvermessung Rhätische Bahn RhB | 29.05.2015

Keine Schweizer Bahn hat mehr Tunnel als die Rhätische Bahn RhB. Die meisten Tunnel sind inzwischen 100 jährig.

Ein Grossteil der RhB-Tunnel sind zwischen 1901 bis 1914 erbaut worden. Sie sind heute noch gefahrlos befahrbar, was auf die für damalige Zeiten hohe Bauqualität schliessen lässt. Trotzdem sind Sanierungsarbeiten an den meisten Tunnels fällig. Diese Arbeiten an den alten Tunneln unter vollem Fahrbetrieb sind besonders anspruchsvoll.

RhB-Tunnel – Etwas ganz Besonderes

115 Tunnel zählt die Rhätische Bahn RhB auf ihrem Streckennetz. Das macht pro 3‘300 Meter einen Tunnel. Diese inzwischen rund 100-jährigen Besonderheiten müssen nun fast alle gleichzeitig saniert werden. Dies liegt daran, dass praktisch alle Tunnel um dieselbe Zeit erbaut worden sind. Die Bauqualität ist hervorragend, trotzdem sind nun infolge Nässe und Feuchtigkeit sowie infolge lokaler Ausbuchtungen der Seitenwände wegen des Bergdrucks Sanierungen nötig.

Tunnelsanierung

Tunnelsanierungen sind sehr komplex. Die RhB-Tunnel sind schmal und verfügen nur über ein Gleis. Der Betrieb kann unmöglich unterbrochen werden. Die RhB lässt ihre Tunnel deshalb schrittweise in verschiedenen Bauphasen erneuern. Diese Arbeiten erfolgen ausschliesslich nachts, während der Fahrplanpausen. Um diese knappe Zeitspanne so gut wie möglich auszunutzen, kommen Fertigbauelemente zum Einsatz.

Aus der Sanierung resultieren neuwertige Tunnel nach modernsten Standards. Die Tunnelportale aus Naturstein behalten ihr Aussehen und entsprechen somit den Anforderungen des Denkmalschutzes.

Probebauen

Der Einbau von Fertigelementen hört sich einfach an, ist es aber nicht. Die RhB hat die Baumethoden im Vorfeld getestet. In Flums SG ist dazu ein 25 Meter langer Versuchstunnel gebaut worden. Der perfekte Ablauf ist wichtig, da jeder Arbeitsschritt anschliessend im gleichen Takt und auf die Minute genau erfolgen muss.

Tatsächlich hat dieser Testlauf zu zahlreichen Änderungen an den Fertigbauteilen und an den Arbeitsabläufen geführt. Beispielsweise ist die Vergrösserung des Tunnelquerschnitts ursprünglich durch die Tieferlegung der Fahrbahn geplant worden. Durch die Erfahrungen im Probebauen ist nun eine Erweiterung nach oben vorgesehen. Das ist zwar technisch anspruchsvoller, vereinfacht jedoch den Einbau der Fertigelemente.

Umsetzung in die Praxis, die HMQ AG hilft mit  

Der erste Tunnel, der mit der vorgetesteten Methode saniert wird, ist der Glatscherastunnel zwischen Filisur und Bergün. Die Rhomberg Bahntechnik GmbH aus Bregenz hat neben den speziellen Bauprozessen der RhB seinerseits ein modernes System entwickelt, um die Sanierung hocheffizient durchführen zu können. Dazu gehört auch die Tunnelvermessung, welche durch die Mitarbeiter der HMQ AG durchgeführt wird. Dabei werden Bauelemente abgesteckt, Grundlagen für die Profilkontrolle geliefert und Deformationsmessungen an gefährdeten Bauteilen durchgeführt.

Die vermessungstechnischen Anforderungen bezüglich Genauigkeit und Prozessoptimierung sowie die Anforderungen an die terminliche Flexibilität sind sehr hoch. Auch die Vermessungseinsätze erfolgen nachts, zwischen dem letzten und dem ersten Zug. Die HMQ AG ist dank ihrer erfahrenen Mitarbeiter und deren Flexibiltät der ideale Partner für diese Aufgabe. 

Zur Referenz: Glatscherastunnel, RhB Filisur - Bergün

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